Die Wein Villa Heilbronn ist ein architektonisch herausragendes Haus mit bedeutsamer Familiengeschichte. Erbaut wurde es 1874/75 für einen Bankier, der aus Geldnot das fertige Haus an den Zuckerfabrikdirektor Andreas Faißt verkaufte. Faißt und seine Frau Henriette ließen das Haus noch vor Einzug durch den Stuttgarter Architekten Robert von Reinhardt umbauen und erweitern. Henriette Faißt ist eine geborene Cluss und Schwester des Washingtoner Architekten Adolf Cluss, ebenso wie des Bierbrauers August Cluss.
Der sehr wohlhabenden Familie hat das Haus zunächst kein Glück gebracht: Andreas Faißt starb schon 1878 als 50-Jähriger, der älteste Sohn der Familie 1883. Henriette Faißt-Cluss lebte 25 Jahre als Witwe hier, ließ 1895 das Haus erneut umbauen und beauftragte die Architekten Ernst Walter und Carl Luckscheiter mit der Planung. Die Innenräume werden durch den (später königlichen Hof-)Dekorationsmaler Ernst Bader aus Horkheim ausgemalt. Diesen Zustand hat man bei der Restaurierung versucht wiederherzustellen.