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Trockenmauern

Durch die Flurbereinigung wurden sie etwas zurückgedrängt, doch viele sind erhalten, neue werden wieder aufgebaut: Trockenmauern. Sie sind Wärmespeicher, verbessern das Mikroklima und sind Heimat oder Rückzugsort vieler Tierarten.

Trockensteinmauer am Wartberg
Trockensteinmauer am Wartberg
Zimbelkraut – ein echtes Mauerblümchen
Zimbelkraut – ein echtes Mauerblümchen
Wengertstäffala am Wartberg
Wengertstäffala am Wartberg

Natürliche Klimaanlage

Trockenmauern, wie man sie auch heute noch im Neckartal findet, sind wahre Kachelöfen in den Weinbergen. Durch handwerklich gekonnte und sorgfältig aufgeschichtete Muschelkalk- und Sandsteine speichern die Mauern Sonnenwärme am Hang und geben diese in der kühleren Nacht an die Umgebung ab. Trockenmauern zu erstellen, also das Aufeinander- und Aneinanderfügen von Natursteinen ohne Mörtel, setzt Erfahrung sowie Können voraus und gehört zu den ältesten Bautechniken der Menschheit. Viele verschiedene Regeln gilt es dabei zu beachten, wie der richtige Bau des sogenannten Hintergemäuers, das ebenso sorgsam zusammengefügt werden muss.

Bunte Mauer

Die Trockenmauern bieten mit ihren vielen Kleinstrukturen einen wichtigen Lebensraum oder Rückzugsort für eine interessante, oft mediterran anmutende Lebenswelt. Dazu gehören immer seltener werdende Pflanzen wie Hauswurz, Fetthenne, Osterluzei, aber auch zahlreiche häufig verbreitete Arten sind hier zu finden, zu denen auch Kräuter oder Stauden zählen.

Lebendige Mauer

Auch für die Tierwelt bieten die Trockenmauern einen faszinierenden Lebensraum. Vögel nisten in den oberen Bereichen, Wespen nutzen Hohlräume, um ihre Nester zu erstellen, schmale Ritzen und Fugen werden von unterschiedlichsten Spinnenarten bevorzugt. Und auch für bedrohte Tierarten wie Mauereidechse oder Schlingnatter sind die Mauern ein wichtiger Überlebensraum.