Vom Wohlstand der Herrschafts-Wengerter künden die aufwendigen Weinberghäuser, die im 18. und 19. Jahrhundert entstanden. Ein Beispiel dafür ist die kleine Villa im Gewann Obere Ried, ein Steinbau mit heizbarem Festraum für zehn bis 20 Personen. Über die Terrasse wölbt sich eine Pergola. Dieses Weinberghaus mit auffallender Architektur, Größe und hochwertigem Innern steht als Beispiel für die früheren, inzwischen rar gewordenen Heilbronner Privatherbste.
Ob einfacher „himmlischer Unterstand“, hölzerner Zweckbau oder aufwendige Garten-Belvedere – jedes Wengerthäusle hat seine ganz eigene Geschichte.
Herrschafts-Weinberghaus
Das älteste Haus Heilbronns
Eine Besonderheit stellt ein kleines Weinberghaus am Fuß des Wartbergs dar: das architektonische Kleinod stammt aus dem Jahr 1513, es ist das älteste noch existierende Haus Heilbronns. Ursprünglich diente das vor über 500 Jahren erbaute Weinberghäusle als Wachhaus, um feindliche Armeen frühzeitig zu entdecken. 1661 wurde es zum Wengerthäusle umgebaut und 1775 von Philipp Friedrich Sicherer zu seiner heutigen Pavillonform gebracht. Hier am Wartberg hat man bereits im 18. Jahrhundert die klassische Weinberghütte mit der Idee des Pavillons verbunden.
Das Wengerthäusle
Die hölzerne Weinberghütte ist ein Zweckbau. Über das Dach wird Regenwasser gesammelt, das in Fässer oder Betonbecken fließt, in der Hütte werden einfache Geräte aufbewahrt. Während der Arbeiten im Weinberg dient es als Aufenthaltsraum.